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Ein schwer behinderter Mann aus Aue will Busfahrer werden und braucht dazu den Busführerschein. Das Jobcenter aber will diesen nicht bezahlen.
Aue – Marco Nuglisch (30) aus Aue kann es nicht fassen: Der zu 60 Prozent Schwerbeschädigte hat ein Jobangebot als Busfahrer. Einzige Hürde: Der Busführerschein kostet 8.000 Euro und das Jobcenter will nicht zahlen.
„Für Leute wie mich ist es schwer, einen Arbeitsvertrag zu bekommen“, erzählt er. „Umso glücklicher war ich, als ich die mündliche Zusage von einem Busunternehmen für den Linienverkehr hier in der Stadt bekam.“
Zurzeit arbeitet der gebürtige Cottbuser als Schulbusfahrer in einem Midi-Job. Seit seiner frühesten Kindheit leidet er an Fibröser Dysplasie.
„Das ist eine relativ seltene Knochenkrankheit, vergleichbar mit Osteoporose oder Glasknochen“, erklärt Marco Nuglisch. Es kommt, durch eine genetisch bedingte Fehlbildung des Knochengewebes, zu Geschwülsten im Bereich des gesamten Skelettes.
Trotzdem möchte er arbeiten und fühlt sich auch in der Lage dazu. „Das Jobcenter will, dass diverse Gutachten über meine Fahrtauglichkeit erstellt werden, dabei habe ich bereits einen Personenbeförderungsschein.“
Erst nach einer Reihe von Tests will das Amt die Kosten für die erforderliche Schulung als Busfahrer übernehmen. Doch Marco Nuglisch rennt die Zeit davon. „Ich würde gern im April mit der Schulung anfangen, aber solange kein Geld da ist, wird daraus wohl nichts.“
„Die Ergebnisse der beiden Gutachten liegen derzeit noch nicht vor“, heißt es vom Jobcenter knapp. Wann dies der Fall sein wird, bleibt offen. Ob der Job als Busfahrer dann noch zu haben ist – fraglich.
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