Autofahrern sollte es eigentlich schon längst möglich sein, ihr Kfz bundesweit online zuzulassen. Durch die zunehmende Digitalisierung der Behörden und Ämter sollen Behördengänge einfacher gestalten, unnötiges Antragsausfüllen und Papiernachweise überflüssig machen und so die Erledigung vieler Dinge von zuhause aus ermöglichen.
Ein weiterer Schritt in diese Richtung ist die Kfz-Zulassung per Internet. Seit dem 01. Oktober 2019 soll es eigentlich bundesweit flächendeckend möglich sein, sein Auto über das Internet zuzulassen. Alle gängigen Dinge rund um die Zulassung wie Neuzulassung, Ummeldung, Adresswechsel sollen online möglich sein. Aber die digitale Kfz-Zulassung ist längst nicht überall verfügbar.
„i-Kfz“ – so sollte es funktionieren
Mit der „Internetbasierten Fahrzeugzulassung (i-Kfz)“ werden die Verfahren an den Zulassungsstellen modernisiert und digitalisiert. Für den Autofahrer entfällt der Behördengang mit Wartezeit. Die digitale Kfz-Zulassung erfolgt über die Webseiten der Zulassungsstellen in den jeweiligen Bundesländern. Dabei werden alle notwendigen Informationen in eine Auftragsmaske eingetragen. Der Kfz-Halter registriert sich mit einem neuen Personalausweis im Chipkartenformat und entsprechender Pin über das Onlineportal der Zulassungsstellen. Nach Eingabe weiterer Daten kann bei der Onlinezulassung das Kfz-Zeichen ausgewählt werden. Die Gebühren werden per SEPA-Lastschrift gezahlt. Die Zulassungsstelle prüft infolge den eingegangenen Antrag, im Anschluss werden die Zulassungspapiere und die Plakette an den Kfz-Halter geschickt.
Doch auch durch die notwendige Identifizierung kann es Probleme geben und die Kfz-Zulassung per Internet so nicht unbedingt vereinfachen. Denn möglich ist diese nur mit einem neuen Personalausweis mit eID-Funktion. Diese Online Funktion muss man sich vom Einwohnermeldeamt mittels PIN und PUK freischalten lassen.
Wie der Deutsche Städtetag festgestellt hat, ist es nicht einmal bei der Hälfte aller Zulassungsstellen eine Kfz-Zulassung per Internet möglich. Nach Einschätzung des Städtetages tragen die unrealistischen Zeitvorgaben des Verkehrsministeriums für die Umsetzung des Konzeptes und geänderte Sicherheitsanforderungen zur Verzögerung bei. Zusätzlich verursacht die Kfz-Zulassung per Internet zusätzliche Kosten, die für viele Kommunen und Gemeinden nicht tragbar sind. Durch die Digitalisierung der Zulassungsstellen werden in manchen Städten die Mitarbeiterzahlen in den Behörden aufgestockt werden müssen, um den Service gewährleisten zu können. Mittlerweile hat der Bundesverkehrsminister die Frist für die Einführung der Kfz-Zulassung per Internet auf Ende Juni 2020 verlängert.