Natürlich bringt die Corona-Pandemie auch die Bootsbranche durcheinander. Die »Boot« etwa, die als größte Wassersportmesse der Welt alljährlich in Düsseldorf eröffnet, wurde erst verschoben und am Donnerstag endgültig abgesagt. Die Auszeichnung der »Segeljachten und Motorboote des Jahres«, sonst stets Auftakt der Messe, fand dennoch jetzt statt – und zwar erstmals als virtuelles Event (hier die Videos: Segeljachten und Motorboote).
Die dort prämierten Neuheiten zeigen zweierlei: Erstens gibt es einen Boom bei kleineren, einsteigerfreundlichen Modellen. Zweitens hat die Corona-Pandemie der Branche insgesamt einen Schub verliehen. Der Gebrauchtmarkt ist leer gefegt, die Nachfrage nach neuen Booten immens, denn Urlaub auf dem Wasser gilt als sicher. Frei nach dem Motto: »Buy a boat, corona can’t swim« (Kaufe dir ein Boot, das Virus kann nicht schwimmen).
Segeljachten und Motorboote des Jahres 2021 — das sind die Preisträger
»Viele Menschen haben im vergangenen Jahr zum ersten Mal Urlaub auf dem Wasser gemacht«, sagt Torsten Moench, Chefredakteur des Magazins »Boote« und Jurymitglied. »Auf einem Boot fühlt man sich sicher, und auch im Hafen ist das Abstandhalten kein Problem. Das haben viele Menschen erkannt und damit der Branche einen unerwarteten Aufschwung beschert.«
Wobei nicht alle Werften gleichermaßen von den vielen neuen Kapitäninnen und Kapitänen profitierten. Zum einen, weil etliche Betriebe vor allem in Frankreich und Italien monatelang nur eingeschränkt produzieren konnten. Zum anderen war die Nachfrage eher einseitig. »Das Geschäft mit großen Segeljachten ab etwa zwölf Meter flaute deutlich ab. Solche Jachten liegen ja meist im Mittelmeer oder gehen in den Chartermarkt, und dieses Geschäft brach aufgrund der Reisebeschränkungen stark ein«, sagt Jochen Rieker, Jurymitglied und Chefredakteur der Zeitschrift »Yacht«.
Einen Boom hingegen erlebten die Hersteller kleinerer Segelboote bis ungefähr acht Meter Länge. Die lassen sich auf einem Anhänger transportieren und problemlos in heimischen Revieren einsetzen. Rieker: »Segeln vor der Haustür ist das neue große Ding.« Und der Trend zu Wasserfahrzeugen in überschaubarer Größe dürfte anhalten. Denn: Nach dem vorübergehenden Ende der Corona-Einschränkungen im vergangenen Sommer erlebten Segelschulen und Bootsführerschein-Kurse einen regelrechten Ansturm.
Preisabfragezeitpunkt
18.09.2021 06.47 Uhr
Keine Gewähr
Auch wenn sich Neueinsteiger vermutlich eher nach einem Gebrauchtboot umsehen werden – der neue Boots-Jahrgang bietet einige Überraschungen. Unter den jetzt ausgezeichneten Segeljachten beispielsweise sticht der dänische Trimaran Dragonfly 40 hervor. Dieses Schiff ist nicht nur sehr schnell, sondern auch sehr leicht und steif, was an etlichen Kohlefaser-Bauteilen liegt, darunter auch der Mast. Zudem lassen sich die beiden äußeren Rümpfe anklappen. Der raffinierte Mechanismus lässt die Breite des Trimarans von 8,40 Meter auf rund vier Meter schrumpfen. Derart eingefaltet kann der Trimaran auch in kleineren Häfen anlegen.
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18.09.2021 06.47 Uhr
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Bei den Motorbooten ist das Bemühen der Konstrukteure erkennbar, das Leben an Deck so angenehm und komfortabel wie möglich zu gestalten. Daher gibt es immer mehr Modelle – etwa die beiden ausgezeichneten Boote Bénéteau Flyler 9 und Absolute Navetta 64 –, bei denen sich die Bordwände zum Teil herunterklappen lassen. Das vergrößert die Fläche im Heck, und es gibt mehr Platz zum Sonnenbaden, Cocktails schlürfen oder für sonstige Vergnügungen.
Die Jury zur Wahl der besten Neuerscheinungen unter den Segeljachten und Motorbooten setzte sich zusammen aus den Chefredakteuren und -redakteurinnen von insgesamt 20 Segel- und Motorboot-Fachzeitschriften aus ganz Europa. Getestet wurden die Kandidaten auf der Kieler Förde, vor Cannes sowie an der Atlantikküste vor La Rochelle.
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In der Klasse der Family Cruiser gewann die Bavaria C42 den Titel »European Yacht of the Year 2021«. Bei dem knapp zwölf Meter langen Fahrtensegler (Preis ab 188.000 Euro) aus der Bavaria Werft im unterfränkischen Giebelstadt stimme das Gesamtpaket aus guten Segeleigenschaften und hohem Komfort, urteilte die Jury.
Der Trimaran Dragonfly 40 aus Dänemark gewann den »Jacht des Jahres«-Titel in der Klasse der Performance Cruiser. Der Clou des schnellen Schiffes sind die beiden äußeren Schwimmer: Sie lassen sich bei Bedarf einziehen, sodass die Breite des 12,40 Meter langen Schiffes von 8,40 auf etwa vier Meter schrumpft.
Die bildschöne Contest 55 CS gewann die »Jacht des Jahres«-Auszeichnung in der Kategorie Luxury Cruiser. Das 17 Meter lange Schiff wiegt ungefähr 25 Tonnen und kostet ab etwa 1,8 Millionen Euro.
Die Saffier SE 27 siegte in der Kategorie »Special Yacht« und steht prototypisch für den neuen, von Corona getriebenen Trend: Das gut acht Meter lange Schiff lässt sich noch auf einem Anhänger transportieren, kostet ab 92.000 Euro und ist damit in dieser Klasse fast schon ein Schnäppchen. Entsprechend hoch ist die Nachfrage, die Lieferzeit dürfte rund zwei Jahre betragen.
Schon optisch grenzt sich die Boreal 47.2, das Siegerboot in der Kategorie »Blauwasseryachten«, deutlich ab. Das liegt am robusten Aluminium-Rumpf, der sogar leichten Eiskontakt verträgt. Die langstreckentaugliche, 14,36 Meter lange Jacht aus französischer Fertigung lässt sich bei ruppigem Wetter auch komplett elektronisch aus dem auffälligen, mit Panoramafenstern versehenen Dockhouse (die Verkleidung oberhalb des Eingangs zur Kabine) steuern.
Die Saxdor 200 Sport aus Finnland gewann den Titel »European Powerboat of the Year 2021« in der Klasse bis acht Meter Länge. Urteil der Jury: »Ein reinrassiges Sportboot für den Spaß auf dem Wasser«.
In der Klasse bis zehn Meter Länge gewann bei den Motorbooten die Bénéteau Flyer 9. Ein Familienboot, bei dem sich die Bordwand herunterklappen lässt, um noch mehr Platz an Deck zu schaffen.
Die Fjord 41 XL von der deutschen Werft Hanseyachts in Greifswald sicherte sich den Titel als »Motorboot des Jahres« in der Klasse bis 14 Meter. Die Jury hob bei diesem Modell die »erstklassige Verarbeitung und die herausragenden Fahreigenschaften« hervor.
In der Kategorie bis 20 Meter Länge wurde das italienische Fabrikat Absolute Navetta 64 als »Motorboot des Jahres« ausgezeichnet. Seine Besonderheit ist die luxuriöse Achterkabine direkt an der Badeplattform.
In der längenunabhängigen Verdrängerklasse wurde die Turbocraft Silverfin ausgezeichnet. Das Boot aus der Schweizer Werft zeichnet sich vor allem durch sein elegantes Retrodesign aus, das laut Jury mit einer guten Seegängigkeit und einer hohen Marschgeschwindigkeit von bis zu 20 Knoten zu einer gelungenen Kombination wird.
In der Klasse der Family Cruiser gewann die Bavaria C42 den Titel »European Yacht of the Year 2021«. Bei dem knapp zwölf Meter langen Fahrtensegler (Preis ab 188.000 Euro) aus der Bavaria Werft im unterfränkischen Giebelstadt stimme das Gesamtpaket aus guten Segeleigenschaften und hohem Komfort, urteilte die Jury.
Der Trimaran Dragonfly 40 aus Dänemark gewann den »Jacht des Jahres«-Titel in der Klasse der Performance Cruiser. Der Clou des schnellen Schiffes sind die beiden äußeren Schwimmer: Sie lassen sich bei Bedarf einziehen, sodass die Breite des 12,40 Meter langen Schiffes von 8,40 auf etwa vier Meter schrumpft.
Die bildschöne Contest 55 CS gewann die »Jacht des Jahres«-Auszeichnung in der Kategorie Luxury Cruiser. Das 17 Meter lange Schiff wiegt ungefähr 25 Tonnen und kostet ab etwa 1,8 Millionen Euro.
Die Saffier SE 27 siegte in der Kategorie »Special Yacht« und steht prototypisch für den neuen, von Corona getriebenen Trend: Das gut acht Meter lange Schiff lässt sich noch auf einem Anhänger transportieren, kostet ab 92.000 Euro und ist damit in dieser Klasse fast schon ein Schnäppchen. Entsprechend hoch ist die Nachfrage, die Lieferzeit dürfte rund zwei Jahre betragen.
Schon optisch grenzt sich die Boreal 47.2, das Siegerboot in der Kategorie »Blauwasseryachten«, deutlich ab. Das liegt am robusten Aluminium-Rumpf, der sogar leichten Eiskontakt verträgt. Die langstreckentaugliche, 14,36 Meter lange Jacht aus französischer Fertigung lässt sich bei ruppigem Wetter auch komplett elektronisch aus dem auffälligen, mit Panoramafenstern versehenen Dockhouse (die Verkleidung oberhalb des Eingangs zur Kabine) steuern.
Die Saxdor 200 Sport aus Finnland gewann den Titel »European Powerboat of the Year 2021« in der Klasse bis acht Meter Länge. Urteil der Jury: »Ein reinrassiges Sportboot für den Spaß auf dem Wasser«.
In der Klasse bis zehn Meter Länge gewann bei den Motorbooten die Bénéteau Flyer 9. Ein Familienboot, bei dem sich die Bordwand herunterklappen lässt, um noch mehr Platz an Deck zu schaffen.
Die Fjord 41 XL von der deutschen Werft Hanseyachts in Greifswald sicherte sich den Titel als »Motorboot des Jahres« in der Klasse bis 14 Meter. Die Jury hob bei diesem Modell die »erstklassige Verarbeitung und die herausragenden Fahreigenschaften« hervor.
In der Kategorie bis 20 Meter Länge wurde das italienische Fabrikat Absolute Navetta 64 als »Motorboot des Jahres« ausgezeichnet. Seine Besonderheit ist die luxuriöse Achterkabine direkt an der Badeplattform.
In der längenunabhängigen Verdrängerklasse wurde die Turbocraft Silverfin ausgezeichnet. Das Boot aus der Schweizer Werft zeichnet sich vor allem durch sein elegantes Retrodesign aus, das laut Jury mit einer guten Seegängigkeit und einer hohen Marschgeschwindigkeit von bis zu 20 Knoten zu einer gelungenen Kombination wird.
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